Unser Jahreskonzert ganz im Zeichen der Filmmusik war ein voller Erfolg - dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Besucherinnen und Besuchern, Musikerinnen und Musikern, helfenden Händen vor und hinter den Kulissen und natürlich den Schülerinnen und Schülern des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums sowie deren Lehrerinnen!
Das Jahreskonzert stand ja diesmal ganz im Zeichen der Filmmusik – dabei bedienten sich das knapp 50 Musikerinnen und Musiker umfassende Hauptorchester unter der Leitung von Martin Kirchharz und das Jugendorchester unter der Leitung von Ingo Baier an Stücken verschiedenster Genres und Jahrzehnte – von Musik aus Blockbustern über regelrechte Geheimtipps bis hin zu einem Stück, das bis zu diesem Tag sogar noch auf seinen eigenen Film warten musste.
Das Konzert in der restlos ausverkauften Mehrzweckhalle Urfeld startete imposant: Schon das Eröffnungsstück klang nach Kassenschlager – was nicht zuletzt daran liegt, dass es John Williams unüberhörbar als Inspiration für die bekannten Melodien zu den Krieg der Sterne-Filmen diente. Es handelte sich jedoch um Erich Wolfgang Korngolds King’s Row (Arr. Jirka Kadlec), die seinerzeit sehr populäre Musik zum gleichnamigen Film aus dem Jahr 1942.
Wie aufgeschlossen die Musikfreunde das Thema Filmmusik angingen, wurde bereits beim zweiten Stück noch deutlicher: Piet Swerts hat mit Fantasy Tales ein Originalwerk für Blasorchester geschaffen, das die bewegte Geschichte eines niederländischen Dorfs tongewaltig erzählt. Nach Angaben des Komponisten handelt es sich um ein filmmusikalisch angelegtes Werk, nur eben ohne Film – bisher. Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums Wesseling hatten eigens für die Musik einen Film gedreht, der beim Konzert in Urfeld seine Uraufführung feierte.
Zum Abschluss der ersten Hälfte wurden dann nach ruhigeren, aber keinesfalls weniger berührenden Tönen von Gabriella’s Sang (Arr. Kurt Gäble) aus dem schwedischen Musikdrama „Wie im Himmel“ (2005) generationenübergreifende Kindheitserinnerungen geweckt: Die Musik zum allseits beliebten Musical-Film Mary Poppins (Arr. Alfred Reed) von 1964 besticht mit Melodien, die zum mitsummen verleiten und setzte mit dem charakteristischen Galopp einen mitreißenden Schlusspunkt zur ersten Hälfte.
Nachdem sich das Publikum in der Pause mit Kaltgetränken und Popcorn stärken konnte, gab es eine weitere Premiere zu bestaunen: Das im Sommer neu formierte Jugendorchester (Foto) gab in der aktuellen Besetzung seine Premiere auf der ganz großen Bühne. Die Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren stammen allesamt aus der Ausbildungsabteilung der Musikfreunde. Dabei begannen viele von ihnen ihre Orchesterlaufbahn im von den Musikfreunden initiierten und in Zusammenarbeit mit der Rheinschule in Urfeld organisierten Schulorchester.
Mit einem Paukenschlag meldete sich das Hauptorchester dann wieder zurück zur zweiten Hälfte. Die Titelmusik des Boxer-Dramas Rocky Gonna Fly Now von Bill Conti (Arr. Naohiro Iwai) steht dem Film in Sachen Bekanntheit in nichts nach. Für das berühmte Trompetensolo freuten sich die Musikfreunde über die Unterstützung des Bornheimer Profi-Trompeters Michael Kuhl (Foto). Und in einem Konzert über Filmmusik dürfen natürlich einige der ganz großen Namen nicht fehlen: Eine Zusammenstellung aus unverkennbaren Stücken des Römers Ennio Morricone (Arr. Johan de Meij), der jüngst seinen 90. Geburtstag feierte, beförderte das Publikum zurück in die goldenen Zeiten des Italowesterns. Anschließend luden Highlights aus Die Schöne und das Biest des ebenfalls mehrfach preisgekrönten Alan Menken (Arr. Tashio Mashima), einem der großen Komponisten im Walt Disney-Universum seit den späten 80er-Jahren, nochmal zum Träumen ein.
Das Finale dieser fulminanten zweiten Hälfte bildete ein Stück, das als Klassiker der Filmmusik und mit einem Flügelhornisten der Extraklasse als Komponisten gekonnt den Bogen spannt, zwischen Blasmusik und Kinoleinwand: Chuck Mangiones episches, mit lateinamerikanischen Einflüssen bestechendes Werk Children of Sanchez (Arr.Naohiro Iwai).
Und so zeigte sich: Während sich filmische Standards und Geschmäcker über die Zeit verändern – gute Musik bleibt gute Musik und vermag auch ganz ohne Bewegtbild zu begeistern. In Urfeld genauso wie in Hollywood!
(alle Fotos: Fotostudio Honnen)
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